Mamma mia vom Chor in Schwarz-Gelb

Da singen auch die Bürgermeister mit: Der Liederkranz Zell umrahmt den Festakt zum 75-Jährigen des Sport- und Gesangvereins. Viel Lob, viele Ehrungen.

Von Jürgen Schäfer

Es war ein musikalischer, fröhlicher und auch berührender Festakt, mit dem der TSG Zell sein 75-jähriges Jubiläum auf dem Zeller Berg feierte. Der Liederkranz des TSG unter Leitung von Gabriele Grabinger legte los mit „Mamma Mia“ und „Dancing Queen“, wurde verstärkt um Bürgermeister Christopher Flik, dem Nachbarschultes Jochen Reutter aus Hattenhofen, wo die Grabingers wohnen, und Zells Altbürgermeister Werner Link, der schon 28 Jahre der 2. Vorsitzende des TSG ist. Am Klavier: Peter Grabinger. Der Liederkranz selbst geht auf das Jahr 1884 zurück. Seit 75 Jahren singt er in den Vereinsfarben schwarz und gelb. Der Vereinsvorsitzende Dierk Kubert, auch schon bald 20 Jahre im Amt, konnte nach dem Auftritt fast nichts drauflegen. „So schön wie ein Konzert.“

Sport und Gesang

75 Jahre, das ist schon eine Hausnummer, lobte Landrat-Vize Jochen Heinz, überbrachte Grüße von Landrat Edgar Wolff. Hier seien Sport und Gesang unter einem Dach, das Landratsamt pflege das auch, und vom Fußball bis Faustball und Schach habe der TSG Zell ein breites Spektrum für 630 Mitglieder, darunter viele Jugendliche. Heinz stellte fest: „Wenn der TSG ruft, kommt Zell.“

Karl Stradinger gratulierte für den Sportkreis und den Landessportbund, konnte diesem Jubilar auch sagen: Für ihn als Bezgenrieter sei Zell fast seine zweite Heimat gewesen, zu Fuß sei er rübergelaufen und habe oft auch auf dem Zeller Berg gespielt. Der TSG liege mit seiner Mitgliederzahl im oberen Drittel, habe sechs Sportarten, mit Turnen und Fußball auch die landesweit beliebtesten, und toll sei auch die Jugendarbeit, die beim Fußball in einer Spielgemeinschaft läuft. Besonders gefalle ihm das Sportgelände, mit seiner Aussicht auf die Kaiserberge, und es solle ja noch Neues kommen. Geplant ist ein Stadion mit Kunstrasenplatz und Leichtathletik. „Macht so weiter“, rief Stradinger dem TSG zu.

Jörg Allmendinger vom Turngau Staufen gratulierte, „dass wir heute so feiern können“, er kennt die jahrelange Vorbereitung, die dafür nötig ist. So habe der Turnerbund auch sein Landesturnfest in Ravensburg geplant, musste es dann wegen des Hochwassers am vorigen Wochenende abbrechen – es gab keine Feuerwehrbegleitung mehr dafür. Die schöne Erfahrung sei gewesen: Die meisten Turner seien geblieben und hätten geholfen, wo sie konnten, Sandsäcke füllen und anderes. Viele Ehrungen konnte der Vereinsvorsitzende vornehmen. Für 25 Jahre, für 40 Jahre, und bei 60 Jahren und mehr waren es auch noch sieben Geehrte auf der Bühne. „Das sind viele hundert Jahre Mitgliedschaft“, freut sich Kubert, der selbst auch aus einer TSG-Familie stammt. „Es waren tolle Jahre mit euch“, sagte er gerührt, und dankte Hans Prokosch, einem der Geehrten, „dass du mich vor 50 Jahren ins Kinderturnen gefahren hast.“

Kubert konnte dann noch ein Gründungsmitglied unter dem Applaus des ganzen Festzeltes begrüßen und ehren: Erich Lutz, der seit der ersten Stunde vor 75 Jahren dabei ist. Heute ist er 91.

Werner Link wird Ehrenvorsitzender
Eine Überraschung gab es für den 2. Vereinsvorsitzenden Werner Link: Er wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der Geehrte: „Mir fehlen nicht oft die Worte. Aber jetzt schon.“ Link sei, so verriet Kubert, schon in den ersten Jahren als Bürgermeister zum Verein gekommen. Er habe gesagt: „Ich bin ein Vereinsmensch.“